Podcast: Das wiedergefundene Licht

03.08.2025

Predigt von Pastor Michael Schirmer und Lesung von Pastorin iR Irmgard Nauck in St. Johannis Altona.

Das wiedergefundene Licht

Jesaja 60
1Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir! 2Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.

2. Korinther 4, 6fff.
6 Denn Gott, der da sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass die Erleuchtung entstünde zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.  Leidensgemeinschaft mit Christus 7 Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, auf dass die überschwängliche Kraft von Gott sei und nicht von uns. 8 Wir sind von allen Seiten bedrängt, aber wir ängstigen uns nicht. Uns ist bange, aber wir verzagen nicht. 

Johannes 8, 12
Jesus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.

Matthäus 5, 14
Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein.

Lesung

Wie ich weiß, haben viele Blinde die Fähigkeit, sich die Wege, die ihnen außerhalb verschlossen sind, innerlich wieder zu erschließen. Wie sonst könnte man sich erklären, dass sich sich so viele von ihnen allein durch eine wenig bekannte Stadt bewegen können und sich dabei nicht öfter verirren als Leute, die sehen? Scheinen übrigens die Begebenheiten des inneren Lebens nicht allein deswegen Wunder zu sein, weil wir immer fern von ihnen leben? (S. 50)

In meinem Leben gibt es keine bedeutsame Erinnerung, die nicht mit einem anderen Menschen verbunden wäre. Soll ich mich darüber beklagen? Es liegt in der Natur der Dinge, dass ein Blinder niemals etwas allein zu Ende führen kann. Es kommt für ihn beim Spiel oder bei der Arbeit, immer ein Moment, wo er der Hand, der Schulter, der Augen oder der Stimme eines anderen bedarf. Das ist so. Aber ist es für ihn ein Glück, ein Unglück?
Ja, was glauben... die unglücklichen Blinden? Dass es einen einzigen Menschen gebe, der nicht auch mit seinen Augen von einem anderen abhängig wäre? Der nicht auf irgendeinen anderen wartet? Der nicht einem besseren, stärkeren oder einfach ferneren Geschöpf unterworfen, nicht in irgendeinem Fall an all die anderen gebunden wäre? Woraus immer die Bindung bestehen mag, - sei es Hass oder Liebe, Verlangen, Macht, Schwäche oder Blindheit -, sie ist unsere Bestimmung; und deshalb sollte man sie ganz einfach lieben. (S. 61f)

Seitdem wir uns an der Résistance beteiligten, waren unsere geistigen Fähigkeiten gewachsen. Alle Arten von dunklen Problemen hatten sich erhellt. Unser aller Gedächtnis hatte sich unerhört geübt. Wir lasen zwischen den Worten und im Schweigen. Unternehmen, die uns zwei Monate vorher unausführbar schienen, die wie Mauern und Gespenster vor uns standen, lösten sich in staubartig-kleine, leichte Aktionen auf.
Georges hatte Recht, wenn er diesen Zustand „den Stand der Gnade“ nannte. Ich spürte meinerseits, dass mein Bewusstsein mit dem Bewusstsein von Hunderten anderer in Verbindung getreten war und mit deren Leiden und Hoffnungen wuchs... Der Geist der Résistance war geboren, er bediente sich meiner. (S. 192)

Selbst in der Mühsal des Lebens fanden wir noch stärkende Ermutigung; sie schärfte uns nur, und wir konnten uns besser durch die Hindernisse hindurchschlagen... Wo wir (die Volontaires de Liberté) doch davon überzeugt waren, dass wir die einfachste Sache, „das einzig zu Tuende“ taten.
Mein Geist, - das war eine Welt in Expansion, es war noch nicht an seine Grenzen gestoßen. Und wenn er sich unter der Anstrengung ein wenig wand, nahm ich meine Zuflucht zu anderen Welten in mir: zu der Welt des Herzens oder der Welt der Hoffnung... (S 204)
Da war JT 17 Jahre alt.

Predigt und Lesung zum Anhören

Kontakt

Pastor Michael Schirmer
Telefon: 040 - 4320 0134
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