Podcast: Von leeren und vollen Krügen

17.01.2021

Von leeren und vollen Krügen - Gottesdienst zum zweiten Sonntag nach Epiphanias
Predigt Podcast von und mit Pastorin Margrit Sierts

Gottesdienst zum zweiten Sonntag nach Epiphanias

Kerze anzünden

Glockengeläut

Eingangsvotum

Die göttliche Kraft fließt durch alles, was lebendig ist, auch durch jede und jeden einzelnen von uns und verbindet uns so zu einer Gemeinde, auch wenn wir gerade an unterschiedlichen Orten sind.
Mitten in einer außergewöhnlichen Zeit, in der jeden Tag neu darum gerungen werden muss, was im Moment das richtige Tun und Lassen ist, steht in unserem Gottesdienst eine Wundergeschichte im Mittelpunkt, die Wundergeschichte von der Hochzeit zu Kana, in der Wasser in Wein verwandelt wird.

Lasst uns diesen Gottesdienst feiern im Namen Gottes, Quelle allen Lebens,
im Namen Jesu Christi, Grund unserer Hoffnung,
und im Namen des Heiligen Geistes, der Kraft, die uns erneuert und bewegt.
Amen.

Lied Jesus ist kommen: EG 66, 1, 5, 7

Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude;
A und O, Anfang und Ende steht da.
Gottheit und Menschheit vereinen sich beide;
Schöpfer, wie kommst du uns Menschen so nah!
Himmel und Erde, erzählet´s den Heiden:
Jesus ist kommen, Grund ewiger Freuden.

Jesus ist kommen, der König der Ehren;
Himmel und Erde, rühmt seine Gewalt!
Dieser Beherrscher kann Herzen bekehren;
Öffnet ihm Tore und Türen fein bald!
Denkt doch, er will euch die Krone gewähren.
Jesus ist kommen, der König der Ehren.

Jesus ist kommen, die Quelle der Gnaden:
Komme, wen dürstet, und trinke, wer will!
Holet für euren so giftigen Schaden
Gnade aus dieser unendlichen Füll!
Hier kann das Herze sich laben und baden.
Jesus ist kommen, die Quelle der Gnaden.

Psalm

Gott ist unser Licht und Heil,
vor wem sollten wir uns fürchten?

Gott gibt uns Kraft und Mut,
wovor sollten wir Angst haben?

Wenn etwas auf uns zukommt,
drohend und gefährlich,
dann verlieren wir nicht den Mut.

Wenn wir meinen, wir schaffen es nicht,
dann denken wir daran,
dass Gott uns hilft.

Gott, sei du immer bei uns,
dann sind wir nicht allein.

Lass uns den Weg deiner Güte gehen,
denn wo Güte ist, da verschwindet die Angst,
und das Leben, das wir suchen, kehrt wieder.

Ich lobe Gott, denn Gott ist mein Heil;
ich bin sicher und fürchte mich nicht.
Amen. (nach Psalm 27)

Kyrie

Guter Gott,
im Psalm heißt es, dass wir bei Dir sicher sind, dass Du uns beschützt und behütest.
Gerne möchten wir darauf vertrauen, aber das ist schwer,
weil wir Dich nicht sehen und anfassen können
und in der Welt so viele Dinge geschehen,
die uns daran zweifeln lassen, dass es Dich gibt.
Gott, erbarme Dich!

Zu Dir, Gott, klagen wir über die Gewalt in unserer Welt,
dass noch immer Kriege geführt werden und Menschen deshalb ihre Heimat verlieren,
dass Menschen hungern müssen, während wir mehr haben, als wir brauchen,
dass nicht alle Menschen gleichen und gerechten Zugang zu Medikamenten
und Impfstoffen haben.
Gott, erbarme Dich!

Gott, wir wollen gerne anders leben, ohne Vorurteile und Selbstsüchtigkeit,
wir möchten gerne in Frieden miteinander leben, aber es gelingt uns nicht immer.
Und manchmal ist es schwer, einen Sinn zu finden,
zu wissen, warum wir eigentlich leben;
manchmal ist es schwer nicht zu resignieren,
sondern immer wieder Hoffnung zu haben.
Gott, erbarme Dich!

Gloria

Gott kennt unsere unerfüllten Hoffnungen
und weiß, wonach wir uns sehnen.
Wenn es um uns herum nur dunkel ist,
schickt Gott uns ein Licht
und lässt uns neuen Mut gewinnen.
Darum geben wir Gott die Ehre und sagen:
Ehre sei Gott in der Höhe!

Lied: „Allein Gott in der Höh sei Ehr und dank für seine Gnade,
darum dass nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade.
Ein Wohlgefalln Gott an uns hat; nun ist groß Fried ohn Unterlass,
all Fehd hat nun ein Ende.“

Eingangsgebet

Lebendiger Gott,
zu Dir kommen wir aus einer unruhigen Woche.
Wir können inne halten, die Stille suchen.
Wir können unser Leben bedenken
und es neu ausrichten nach Deinen Worten,
nach dem, was unserem
und dem Leben aller Menschen dient.

Damit wir unser Herz dafür öffnen können,
sagen wir Dir jetzt in der Stille,
was uns im Moment bewegt oder belastet:

Stille
Gott, sieh uns an,
mit allem, was in uns ist,
öffne unser Herz und fülle es mit Deiner Kraft.
Amen.

Lied Laudate omnes gente, laudate dominum: EG 181, 6

Evangelium und Predigttext Johannes 2, 1-11 (Übersetzung der Bibel in gerechter Sprache)

1 Am übernächsten Tag fand eine Hochzeit in Kana in Galiläa statt, und die Mutter Jesu war dort.
2 Zur Hochzeit eingeladen waren auch Jesus und seine Jüngerinnen und Jünger.
3 Als der Wein ausgegangen war, sagte die Mutter Jesu zu ihm: „Sie haben keinen Wein!“
4 Jesus aber sagte ihr: „Was haben wir miteinander zu tun, Frau? Meine Zeit ist noch nicht gekommen.“
5 Seine Mutter sagte den Bediensteten: „Was auch immer er euch sagt, das führt aus!“
6 Nun standen dort sechs steinerne Wasserkrüge – entsprechend der jüdischen Reinigungsvorschrift –, die jeweils zwischen 80 und 120 Liter fassten.
7 Jesus sagte ihnen: „Füllt die Wasserkrüge mit Wasser!« Und sie füllten sie bis oben.
8 Und er sagte ihnen: „Schöpft jetzt etwas davon und bringt es dem Küchenchef!“ Sie brachten es ihm.
9 Als aber der Küchenchef das Wasser, das Wein geworden war, kostete und nicht wusste, woher es war – die Bediensteten aber, die das Wasser geschöpft hatten, die wussten es –, rief der Küchenchef den Bräutigam
10 und sagte ihm: „Alle Menschen schenken zuerst den guten Wein aus, und erst dann, wenn die Leute betrunken sind, den schlechteren. Du aber hast den guten Wein bis jetzt aufgehoben!“
11 Dies tat Jesus als Anfang der Wunderzeichen in Kana in Galiläa und zeigte seinen göttlichen Glanz, und seine Jüngerinnen und Jünger glaubten an ihn.

Glaubensbekenntnis

Ich glaube an Gott,
den Ursprung von allem, was geschaffen ist,
die Quelle des Lebens, aus der alles fließt;
das Ziel der Schöpfung, die auf Erlösung hofft.

Ich glaube an Jesus Christus,
den Gesandten der Liebe Gottes,
von Maria geboren.
Ein Mensch, der Kinder segnete,
Frauen und Männer bewegte,
Leben heilte und Grenzen überwand.
Er wurde gekreuzigt.
In seinem Tod hat Gott die Macht des Bösen gebrochen
und uns zur Liebe befreit.
Mitten unter uns ist Jesus Christus gegenwärtig
und ruft uns auf seinen Weg.

Ich glaube an Gottes Geist,
Weisheit von Gott, die wirkt, wo sie will.
Sie gibt Kraft zur Versöhnung
und schenkt Hoffnung, die auch der Tod nicht zerstört.
In der Gemeinschaft der Glaubenden
werden wir zu Schwestern und Brüdern,
die nach Gerechtigkeit suchen.
Wir erwarten Gottes Reich.
Amen.

Predigt von Pastorin Margrit Sierts zum Anhören

Lied Wie schön leuchtet der Morgenstern: EG 70, 1-3

Wie schön leuchtet der Morgenstern
voll Gnad und Wahrheit von dem Herrn,
die süße Wurzel Jesse.
Du Sohn Davids aus Jakobs Stamm, mein König und mein Bräutigam,
hast mir mein Herz besessen;
lieblich, freundlich, schön und herrlich, groß und ehrlich, reich an Gaben,
hoch und sehr prächtig erhaben.

Ei meine Perl, du werte Kron, wahr´ Gottes und Marien Sohn,
ein hochgeborner König!
Mein Herz heißt dich ein Himmelsblum,
dein süßes Evangelium ist lauter Milch und Honig.
Ei mein Blümlein, Hosianna!
Himmlisch Manna, das wir essen, deiner kann ich nicht vergessen.

Gieß sehr tief in das Herz hinein, du leuchtend Kleinod, edler Stein,
mir deiner Liebe Flamme,
dass ich, o Gott, ein Gliedmaß bleib an deinem auserwählten Leib,
ein Zweig an deinem Stamme.
Nach dir wallt mir mein Gemüte, ewge Güte, bis es findet dich,
des Liebe mich entzündet.

Fürbittengebet

Gott des Lebens,
du willst, dass wir ein Leben in Fülle haben.
Darum bitten wir dich um deine Kraft,
die Kraft, die uns ermutigt zum Leben,
die Kraft, die uns verbindet in Gemeinschaft untereinander
und uns frei macht für eigene Wege.
Wir wünschen uns, dass jede so sein kein, wie sie ist
und jeder genauso akzeptiert wird.

Gott der Liebe,
wir bitten dich für alle, die krank sind
und für die, die gestorben sind.
Lass ihre Seelen in deiner Kraft geborgen sein.
Wir bitten dich für alle,
die unter Gewalt und Unfrieden leiden:
lass sie durch uns deine Nähe erfahren
und hilf ihnen zu glauben, dass du sie hältst und trägst.

Gott, Du Quelle unseres Lebens,
füll uns immer wieder neu mit Deiner Kraft.
Lass uns spüren, dass du bei uns bist,
was immer auch geschehen mag.
Gib uns immer wieder neuen Mut, damit wir nicht verzagen,
sondern uns immer wieder aufs Neue einsetzen
für mehr Liebe und mehr Menschlichkeit in unserer Welt.
Amen.

Vaterunser

Vaterunser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von den Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen

Gott schütze, was in uns wachsen will,
behüte, was uns lebendig macht,
bewahre, was uns weiter trägt
und segne uns auf unserem Weg.
Amen.

Kerze auspusten

[Titel-Foto: Rene Porter]

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