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Kirchengemeinde Altona-Ost zum Sternbrücken-Neubau

Anlässlich zweier Workshops, am 30. September und am 23. Oktober, zu denen die Bahn unter dem Stichwort Bürger*innenbeteiligung eingeladen hat, äußert sich der Kirchengemeinderat der Evangelisch - Lutherischen Kirchengemeinde Altona-Ost zu dem geplanten Neubauvorhaben Sternbrücke.

Anlässlich des von der Bahn geplanten Kreativworkshops am Samstag, 23. Oktober 2021 zur „kreativen und identitätsstiftenden Gestaltung des vorliegenden Brückenentwurfs“ - so die Bahn - hat der Kirchengemeinderat der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Altona-Ost am 28. September 2021 Stellung zur Sternbrückenplanung genommen. Die Bahn lädt ein unter der Prämisse: „Die Konstruktion der neuen Brücke in Form eines Stabbogens mit nach innen geneigten Bögen steht fest“. Dazu sagt der Kirchengemeinderat:

„Wir begrüßen, dass die Deutsche Bundesbahn ihr Streckennetz modernisiert und mit dem 1-Stunden-Takt einen Beitrag zur Mobilitätswende und zum Klimaschutz leistet.

Der ganze Planungsprozess verlief jedoch von Anfang an undemokratisch; eine wirksame Bürgerbeteiligung war im Grundsatz ausgeschlossen. Von dem Moment an, wo die Bahn die Planung veröffentlichte (April 2020), war es schon zu spät sich zu beteiligen – Bahn und Stadt hatten den Brückenplan bereits beschlossen und starteten das Planfeststellungsverfahren.

Wir fragen, wenn die Form der Brücke bereits feststeht - was soll da noch kreativ gestaltet werden? Der Abriss der alten Sternbrücke, die überdimensionierte neue Brücke, der Abriss mehrerer Häuser aus dem vorletzten Jahrhundert und das Fällen der Bäume sind ein tiefer Eingriff in das Stadtbild, von dem auch wir mit der St. Johanniskirche und der Kulturkirche Altona betroffen sind. Der für den Stadtteil identitätsstiftende Kirchturm wird durch die überdimensionierten Bögen verstellt. Vor allem aber haben wir die Sorge, dass der soziale Frieden im Stadtteil durch den Bau der Brücke gefährdet wird.

Wir befürchten, dass die Planung die Verkehrsberuhigung der Stresemannstraße noch weiter zurücknimmt als es die CDU-Schill-Regierung mit der Abschaffung der Busspuren im Jahr 2002 bereits getan hat. Wie auch immer weiter geplant wird: Die von den Bürgern und Anwohnerinnen nach dem tödlichen Unfall im Jahr 1991 erkämpfte Geschwindigkeitsbeschränkung auf Tempo 30 auf der mitten durch ein Wohnviertel führenden Stresemannstraße muss beibehalten werden, und die Straße darf nicht weiter für den KFZ-Verkehr optimiert werden. Im Gegenteil: der Straßenraum soll Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen angemessenen Raum und ausreichende Sicherheit bieten und den Wohnstandort Stresemannstraße stärken.

Die Entwicklung des öffentlichen Raums, die Entwicklung der Ersatzbauten für die Clubs und das Nutzungskonzept für die Brammerflächen sollen in Planungswerkstätten bearbeitet werden, bevor Entwurfspläne vorgelegt werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass spätestens jetzt Wünsche der Öffentlichkeit hinreichend berücksichtigt werden.“

Für den Kirchengemeinderat:

Pastor Michael Schirmer
Telefon: 040 - 4320 0136
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Dr. Monika Rulfs
Telefon: 0173 - 259 8305
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