Neue Farben macht der Mai

Ab dem 01. Mai bin ich Ihr neuer Pastor an der Friedenskirche und freue mich darauf, Sie kennenzulernen. Ich bin 40 Jahre alt und habe die letzten acht Jahre auf meiner ersten Pfarrstelle in Rellingen gearbeitet. Dort habe ich ein breites Spektrum gemeindliches Leben erleben dürfen und bin nun gespannt auf das Gemeindeleben hier bei Euch und Ihnen in Altona-Ost.

Zur Zeit laufen die Umzugsvorbereitungen in die neue Wohnung im Pastorat am Brunnenhof bei meinem Mann und mir auf Hochtouren. Wir misten aus, sortieren, kaufen neue Gardinen und, was besonders viel Spaß bringt: Wir haben die Farben in der neuen Wohnung geplant, die gerade gestrichen wird.

Einige Wandfarben kommen mit von Rellingen nach St. Pauli wie das Grün für die Küche. Einige Farben sind neu: das Petrol für das Wohnzimmer oder das Gelb fürs Badezimmer. Viele Farben kommen aber erst nach dem Einzug in die Wohnung, und wir werden sie nach und nach erleben: die Farben der Speisen, wenn die ersten Gäste kommen, die Farben des Sonnenlichts im Tagesverlauf, das Novembergrau, der Kerzenschein, wenn es draußen dunkel ist und das Grün der Bäume, wenn es Frühling wird.

Und so wie mit den Farben geht es mir auch mit dem Gemeindewechsel zu Ihnen: Ich nehme mich als Privatperson und als Pastor mit meinen Farben mit und bin gleichzeitig offen für neue Farben, die ich nun nach und nach mit Ihnen zusammen kennenlernen darf.

Am meisten Farbe kommt für mich bei Begegnungen mit anderen Menschen ins Leben, deswegen freue ich mich auf diese noch mehr als auf die Farben an den Wänden. Denn bei jeder Begegnung gibt es einen kleinen Farbenmix. Und wenn ich in meinen Terminkalender für die nächsten Wochen schaue, dann erwarten mich viele Kontakte bei den vielen „ersten Malen“ in der Gemeinde: in den Gottesdiensten, bei Taufgesprächen, im KGR, in den Ausschüssen, in den vielen Gruppen und Initiativen, die diese Gemeinde ausmachen, dem Ehrenamtsfest und natürlich beim Brunnifest.

St. Pauli und Altona gelten ja in Hamburg als bunte Stadtteile; das passt gut zu mir, denn ich liebe Farbvielfalt und die Buntheit des Lebens. Mir ist es aber auch wichtig, einen Blick für die Farben offen zu halten, die viele nicht sehen wollen: für das Alltagsgrau, für das matte Grau der Erschöpfung, das Schwarz der Traurigkeit, dem Dunkel, mit dem wir es in unserem Leben auch immer zu tun haben.

Gemeinde kann ein Ort sein, wo all diese Farben sein dürfen, weil sie gehalten sind von der geheimnisvollen Gegenwart Gottes – dem Farbgeber unseres Lebens.

In diesem Sinne freue ich mich auf einen farbenfrohen Frühsommer in unserer Gemeinde und würde mich freuen, Sie und euch bei meinem Einführungsgottesdienst am 27. Mai um 10:00 in der Friedenskirche persönlich kennenzulernen.

Ihr Pastor Lennart Berndt