headder gemeinde

Bücherbasar und keine*r geht hin

09.11.2020

Spenden für Wohnungslose werden trotzdem gebraucht.

In diesem Jahr musste auch der Bücherbasar am letzten Sonntag im Oktober abgesagt werden. Die begeisterte Suche nach schönen Büchern lässt sich mit dem Einhalten von Abstandsregeln einfach nicht vereinbaren. Aber: Seit Jahren wird der Bücherbasar von obdachlosen Männern und Frauen mit ihrer Arbeit vor und nach dem Bücherbasar unterstützt. Sie helfen beim Aufbau, transportieren und tragen Bücherkisten von einem Ort zum anderen, sortieren - kurz, sie sind mittlerweile ein wichtiger Teil des Bücherbasar-Teams.

In den vergangenen Jahren wurden die Einnahmen des Bücherbasars dem Diakonie-Zentrum für Wohnungslose gespendet. Diese Einnahmen wurden für die tägliche Arbeit vor Ort eingesetzt. Es wurde Ausweise finanziert, Fahrkarten gekauft und vieles mehr. Das Bücherbasar-Team ruft nun alle Buchspender*innen, Buchkäufer*innen und alle Leser*innen auf, auch ohne den Bücherbasar für Wohnungslose zu spenden.

Johan Graßhoff aus dem Bücherbasar-Team und gleichzeitig Sozialarbeiter schreibt dazu:
„Die Lebenssituation von obdachlosen Menschen hat sich durch die Pandemie erheblich verschlechtert. Sie sind im verschärften Maße Gefährdungen ausgesetzt. Viele der Maßnahmen, die sich an die allgemeine Bevölkerung richten – Selbstisolierung, erhöhte Hygiene, Zuhause bleiben, strikte soziale Distanzierung – sind keine realistische Perspektive für Menschen, die obdachlos oder wohnungslos sind. Durch die Pandemie haben obdachlose Menschen einen erhöhten und besonders dringenden Unterstützungsbedarf, während gleichzeitig das Hilfesystem in Hamburg vor der nie dagewesenen Herausforderung steht, ihre Hilfen unter den veränderten Bedingungen so anzupassen, dass sie möglichst umfassend weiterhin angeboten werden können. Der Winter naht und ein Ende der Pandemie ist nicht in Sicht. Notunterkünfte sind in Hamburg bereits unter normalen Bedingungen keine adäquate Antwort auf Obdachlosigkeit. Auf engstem Raum mit fremden Menschen unter zum Teil bedenklichen hygienischen Bedingungen die Nacht zu verbringen, morgens wieder raus in die Kälte und sich abends wieder für einen Schlafplatz anstellen zu müssen, stellt eine Zumutung dar. Wohnungslosigkeit bedeutet für die Betroffenen nicht nur, dass sie ungeschützt vor Witterung ihren Alltag im öffentlichen Raum bestreiten müssen, was eine besondere gesundheitliche Belastung darstellt. Ohne eigenen Wohnraum zurechtkommen zu müssen, heißt zudem, keinen Rückzugsort und Schutz vor Gewalt zu haben, keinen Ort zur Essenszubereitung, zur Aufbewahrung von Kleidung, Medikamenten und anderen wichtigen persönlichen Sachen oder für die Hygiene zu haben.“

Gebraucht werden Spenden
für die Arbeit der Straßensozialarbeiter*innen und Einzelfallhilfen wie Fahrkarten oder Passfotos und
für Medikamente und Materialien in der ärztlichen Sprechstunde.

Bis zum nächsten Jahr!
Bücherbasar-Team
St. Johannis - Kulturkirche Altona, Kirchengemeinde Altona-Ost

Unsere Broschüre als PDF zum Download

Spenden

Diakonie-Stiftung MitMenschlichkeit Hamburg
IBAN: DE 76200505501230143255
Hamburger Sparkasse
Verwendungszweck: Bücherbasar

Kontakt

Pastor Michael Schirmer
Telefon: 040 - 4320 0134
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

[Foto: Dusan Deak]

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